29.09.2024
Keiner kommt von einer Reise so zurück, wie er weggefahren ist. (Graham Greene)
Dies ist die Erkenntnis, die wir (48 Schüler und 4 Lehrer unserer Schule) im Gepäck hatten, als wir am Freitag, 13.09.24 von unserer Londonreise zurückkamen.
Aber von Anfang an, schließlich beginnt jede Reise mit dem Start. Und dieser war am Sonntagabend, 08.09.24, als wir nach einem heißen Tag in Oelsnitz von einem tollen Reisebus an Bord genommen wurden. Die Nachtfahrt führte uns über das Ruhrgebiet über Belgien zum Fährhafen Dünkirchen. Dort wechselten wir samt Bus auf das nächste Transportmittel, die Fähre. Zum Glück schlief das Wasser im Ärmelkanal zur frühen Zeit, so dass wir unser Frühstück und die Aussicht auf die Kreidefelsen von Dover genießen konnten.
Nach Ankunft auf britischem Hoheitsgebiet musste sich vor allem unser Busfahrer Daniel umstellen, denn er musste ja seinen Bus jetzt auf der linken Seite durch die englischen Straßen lenken, was er souverän tat!
Irgendwann erreichten wir unser erstes Ziel, Greenwich Park. Von dort gelangten wir zum Anleger an der Themse, von wo aus wir eine großartige Bootsfahrt in die City unternahmen. Und tatsächlich sahen wir die Sehenswürdigkeiten aus dem Englischbuch Klasse 7 jetzt in Wirklichkeit. Grandios!
Dennoch erwartete uns noch ein weiteres Highlight: die Gastfamilien in Gillingham. Alle waren sehr aufgeregt, denn dort sollten wir ja unsere nächsten Tage verbringen. Aber die Aufregung legte sich sehr schnell, als wir ganz freundlich und liebevoll in Empfang genommen wurden. Am nächsten Morgen tauschten wir alle unsere Eindrücke aus und mussten feststellen, dass wir fast alle begeistert waren vom Empfang, den wir erleben durften.
In den nächsten Tagen standen sehr viele Aktionen auf unserem Programm: eine Stadtrundfahrt (die allerdings auf Grund von dauerndem Superstau etwas an Attraktivität einbüßte); der Besuch von zwei Museen (was uns Schüler nun nicht soooo sehr interessierte); eine Fahrt an die Küste einschließlich eines Spaziergangs entlang der Kreidefelsen (was viele von uns schon an körperliche Grenzen brachte) und der Besuch des Seebades Brighton (was uns erste Shoppingerlebnisse verschaffte)!
Leider begann danach schon wieder das Packen und das Verabschieden von unseren Gastfamilien! Tatsächlich fiel es uns schwer, diesen lieben Menschen bereits ‚Good bye‘ sagen zu müssen. Gerne hätten wir unseren Aufenthalt verlängert, aber leider hatten wir nicht genügend Geld dabei!
Zum Glück lag vor uns noch ein erlebnisreicher Tag in London vor uns, zum Beispiel mit der Fahrt in der Seilbahn- ja, richtig- eine Seilbahn nicht im Gebirge, sondern mitten durch eine Millionenmetropole. Später in der Tube wurde uns bewusst, wie hektisch das Leben in solch einer Stadt ist. Aber dafür entschädigte uns der Blick vom London Eye auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt-spektakulär! Und die letzten Stunden verbrachten wir auf dem Camden Market, hier wurden noch Mitbringsel für Familie und Freunde gekauft, leckere Sachen gegessen und einfach die Zeit genossen.
Dann ging es per Tube zurück zum Bus, mit dem wir erneut Richtung Dover starteten. Und als hätte jemand etwas dagegen, dass wir das Land schon wieder verlassen, standen wir nach kurzer Zeit abermals im Stau wegen eines Unfalls auf der Autobahn. Die Folge war, dass wir unsere gebuchte Fähre verpassten! Aber zum Glück hatte Daniel, der Busfahrer, einige Bestechungsbiere an Bord, so konnten wir eine knappe Stunde später auf die Fähre nach Dünkirchen fahren. Das Wasser des Ärmelkanals war an diesem Abend leider wütend, was bei einigen dazu führte, das Abendessen bald wieder loslassen zu müssen. Einige andere merkten den Seegang gar nicht, da sie sich an den Spielautomaten versuchten (und tatsächlich auch den Grundstein zu ihrer ersten Million legen konnten)!
Naja, jetzt könnte man sagen, der Rest ist schnell erzählt: Ankunft in Dünkirchen, lange Rückreise, Ankunft an der Schule. Aber so ist es nicht, denn: Keiner kommt von einer Reise so zurück, wie er weggefahren ist! Was bleibt sind einzigartige Eindrücke, die man mit guten Freunden gesammelt hat; verbesserte Englischkenntnisse; Offenheit anderen Menschen gegenüber; ein selbstbewussteres Auftreten; keine Angst und Voreingenommenheit anderen Menschen gegenüber und dauerhafte Erinnerungen.
In diesem Sinne: Wenn ihr die Gelegenheit habt, eine Reise zu unternehmen, nutzt diese und lasst euch darauf ein, es wird jeden von euch bereichern!
So wie die Koordinatorin der Gastfamilien uns ein Kompliment mit auf den Weg gegeben hat: ‚The students are a credit to themselves and the school!‘ Thanks a million!