Oelsnitz-Check: Schüler schaffen Grundlage für Einkaufsführer

Die Stadt geht neue Wege für die kostenlose Infobroschüre, die bald erscheint - sowohl wasGestaltung als auch Inhalt angeht.


OELSNITZ - Ihr Kunstunterricht sah für die Klasse 10c der Oelsnitzer Oberschule im zu Ende gehenden Schuljahr aus wie noch nie: In drei Arbeitsgruppen schufen die Jugendlichen die Grundlagen für den neuen Einkaufs- und Tourismusführer, den die Stadt noch dieses Jahr herausbringen will. Dabei brachten sie verschiedene künstlerische Sichtweisen auf Sehenswürdigkeiten zu Papier und starteten Umfragen, was an Oelsnitz passt und was nicht.

Der Stadt-Check setzte sowohl in Geschäften als auch bei Passanten auf der Straße an. Die Reaktionen waren freundlich, sagt Zehntklässlerin Lisa Kießling, manche Gefragte zogen sich damit aus der Affäre, nicht aus Oelsnitz zu sein. Andere Antworten gab´s öfter, so die Schülerin. Zum Beispiel: „Viele finden den Markt ein bissel langweilig“. Und: Die Oberschüler machten sich auch Gedanken über die Formen, mit denen die Stadtwirbt. Etwa das Sperkensymbol. Der stilisierte Sperling ist dreifarbig, ohne dass sich die Farben in der Kommunikation der Stadt bisher widerspiegeln – dazu machten die Schüler Vorschläge.

Kern des Projekts unter der Regie von Kunstlehrerin Antje Senf war die künstlerische Erfassung dessen, was Oelsnitz ausmacht: Jakobikirche, Zoephelsches Haus, Schloss, Persiluhr, Rathaus, Marktbrunnen. Eine Gruppe fertigte Zeichnungen an, die zweite setzte grafisch auf schwarz-weiß, die dritte schuf Collagen. Was genau in den gedruckten Einkaufs- und Tourismusführer einfließt, steht noch nicht fest, erklärt Hauptamtsleíter Kai Peter. Eins auf jeden Fall - die Entwürfe werden nicht in der Schublade verstauben. Das Rathaus tüftelt darüber, wer die Entscheidung über die Illustration trifft - ein Internet-Voting, der Stadtrat, eine Jury oder eine Umfrage in der Lokalzeitung? Alles noch offen.

Nicht offen, sondern ganz klar ist der Sinn des Projekts, dass laut Antje Senf viel Arbeit band. Beschäftigen mit der Stadt, Stärken und Schwächen herausfinden, eine individuelle Note - kein 0815-Produkt von der Stange. „Ein paar Fotos beauftragen ist ja langweilig. Das macht ja jeder“, sagt Kai Peter. Nein, die Broschüre mit Faltplan soll es so nicht ein zweites Mal geben. Für die Umsetzung des Druckwerks werden drei Agenturen angeschrieben, der Stadtrat dann bald über den Auftrag entscheiden. Zur Finanzierung gibt es Gespräche zwischen Stadt und Gewerbeverband. Noch in diesem Jahr soll der kostenlose Führer in Geschäften, Rathaus, Touristinformation und auf Schloss Voigtsberg ausgelegt werden. Eine Online-Variante wurde zunächst verworfen, so Peter. Der Hauptamtsleiter ist des Lobes voll für die Arbeit der Oberschüler: „Eine schöne, sehr gute Grundlage für die Weiterentwicklung.“