Oelsnitzer Schüler schmeißen Pausenversorgung in Eigenregie

Seit 20 Jahren gibt es an der Oberschule ein besonderes Projekt. Kinder und Jugendliche vor und hinter dem Tresen profitieren davon. 


OELSNITZ - An der Oberschule Oelsnitz sind mehr als 30 Schüler dafür verantwortlich, dass ihre Mitstreiter in den Frühstücks- und Mittagspausen gut versorgt sind - und das seit mittlerweile 20 Jahren. Im Jahr 1997 wurde die sogenannte Tea-Time-SAG auf Eigeninitiative von damaligen Schülern gegründet  damals als Schüleraktiengesellschaft, die mit dem Verkauf von Aktien an Schüler versuchte, das zusätzliche Speiseangebot zur obligatorischen Schulspeisung auf die Beine zu stellen.

Auf die Idee sind die Schüler durch den damaligen Hausmeister gekommen. Heidrun Eichler, ehe malige Betreuerin der AG und einstige Lehrerin an der Oberschule, erinnert sich: „Damals hatte der Hausmeister in den Pausen Snacks und Riegel verkauft. Das gehörte aber nicht zu seinen eigentlichen Aufgaben, deshalb durfte er das nicht mehr weitermachen“, sagt sie. „Bei den Schülern war die Nachfrage aber weiterhin groß. Sie wollten, dass es dieses Angebot weiterhin gibt, somit wurde von den Schülern die Tea-Time AG gegründet.“

 Was im Kleinen begann, entwickelte sich über die Jahre zu einem Renner. Angefangen mit einem Verkaufsstand werden die Speisen heute über zwei Kioske verkauft. Waren es zu Beginn Snacks und Milchprodukte, ist man heute bei einer umfangreichen Pausenversorgung gelandet. Müsli, Wiener Würstchen, belegte Brötchen - das Angebot ist groß. Dabei wurde auch versucht, großen Wert auf gesunde Ernährung zu legen. „Wir hatten zum Beispiel immer mehr Obst und Gemüse im Angebot. Aber das wurde leider nicht so gut angenommen. Das liegt wohl am Kaufverhalten in unserer Gesellschaft“, meint Heidrun Eichler.

Dennoch: Die Gruppe von Schülern aus den Klassenstufen sechs bis zehn sind begeistert bei der Sache. Sie kaufen die Lebensmittel selber ein und bereiten auch die Speisen selbst zu. Neben Spaß und Freude sieht Heidrun Eichler auch einen pädagogischen Aspekt. „Den Schülern Wir damit gleichzeitig Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit vermittelt.“

Heidrun Eichler hat ihre Position als Betreuerin an Sport- und Biologielehrerin Christine Ewert abgegeben. Die Tea-Time-SAG geht in eine Arbeitsgemeinschaft über. Ein Großteil der Aktionäre ist nicht mehr an der Schule. Wie Christine Ewert sagt, wird sich durch den Übergang in die Arbeitsgemeinschaft im Wesentlichen nichts ändern. „Denn das, was Frau Eichler in den letzten Jahren mit den Schülern hier aufgebaut hat, braucht keine großen Veränderungen. Die Pausenversorgung wird es weiterhin geben“, sagt Christine Ewert. Ziel ist es, nach den Abgängen immer wieder neue Schüler für diese Aufgaben heranzuziehen und zu ermuntern.
 

Im August will die Schülerfirma ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsfest feiern. Bis dahin können Aktiengelder gegeneingelöst werden. Nicht abgeholtes Geld werde an den Schulförderverein gespendet.