Wiedersehen mit Stefanie Hertel

Einen herzlichen Empfang gab es für Stefanie Hertel an der Oelsnitzer Oberschule, wo ihre ehemalige Lehrerin auf sie wartete. Der MDR drehte Aufnahmen für einen Film über die Sängerin.


Oelsnitz - Kurz nach dem Klingelton zehn vor zwölf stürmen die Klassen 5a, 5b und 6a auf den Schulhof an die große Treppe. Stefanie Hertel schlendert lässig in Jeans und Tunika die Straße herunter zum Fußgängerübergang, wo bereits das Kamerateam auf sie wartet. Die Sängerin kommt aus der Maske im Schulhaus, in dem sie bis zur Mittleren Reife 1996 Schülerin war. Sie ist dezent frisch gemacht für „richtig hochwertige Aufnahmen" wie ihre Agentin verrät.

Lehrerin Carola Götz - auch sie war in der Maske – und Stefanie schließen einander in die Arme. Schulleiter Ralf Agather begrüßt die Gäste unter den Kastanien.  

1992 hatte Frau Götz die siebente Klasse in Englisch an der damaligen Mittelschule am Karl-Marx-Platz übernommen, in der auch Stefanie Hertel lernte. Es ist das Jahr, in dem das junge Mädchen den Grand Prix der Volksmusik gewann. In Stufe 9 wurde Frau Götz auch die Klassen- und Deutschlehrerin der munteren Schar und führte sie bis zum Schulabschluss. 

Für die Dreharbeiten erinnern sich beide im Gespräch an die gemeinsame Zeit, während die Schüler einen Halbkreis um die beiden bilden. Für jeden Sprössling auf dem Schulhof mussten die Eltern schriftlich bestätigen, dass der Nachwuchs im Fernsehen auftreten darf. Die Sängerin hat seither den Kontakt mit ihrer Lehrerin, mit der sie sich inzwischen duzt, und den ehemaligen Mitschülern nie abreißen lassen. Lebenszeichen wechseln hin und her. Damals geschlossene Freundschaften halten bis heute, obwohl Stefanie so manches gemeinsame Erlebnis mit ihren Schulfreunden sausen lassen musste, weil Konzerttermine den Vorrang hatten, erzählt die Lehrerin vor der Kamera. Frau Götz sei sehr beliebt gewesen, sagt Stefanie, und dass das auch heute noch so ist, bestätigen die Mädchen und Jungen lauthals. Sie erzählen, dass jeder von ihnen ein Instrument lernt - sie sind Schüler der bekannten Bläserklassen. Nur die vogtländische Nationalhymne „Mei Vuuchelbeerbaam” kann niemand von ihnen singen. Es ist eins der Lieder auf dem neuen Album „Mein Vogtland - mei Haamet" von Stefanie Hertel, nach dem auch der Film in der Regie von Matthias Gabriel benannt wird.

„Das gemeinsame Singen wird zum nächsten Besuch nachgeholt", verspricht Frau Götz. Während ihre Schüler nach den Aufnahmen auf dem Schulhof toben, hat sie noch Zeit fürs Gespräch. Gab es denn auch mal ein paar Streiche von ihrer bekanntesten Schülerin? Frau Götz lacht: „Das werde ich oft gefragt. Es gab keine. Trotz ihrer Prominenz hat sich Stefanie gut in die Schulgemeinschaft eingefügt. Sie war eine ganz normale Schülerin, die sich nie abgehoben darstellte”, sagt die Lehrerin. Respekt habe sich Stefanie erarbeitet, weil sie auch nach langen Konzertabenden zwar müde, aber vorbereitet und mit Hausaufgabe zum Unterricht erschien. Ihre Musikrichtung lag nicht auf der Linie der Gleichaltrigen. Das habe Stefanie auch nicht erwartet.  

Die Sängerin fährt mit dem Drehteam weiter zu Schloss Voigtsberg zu Außenaufnahmen für einen Titel ihrer neuen CD. Noch bis zum Samstag werden Drehorte im Vogtland aufgesucht. Sendetermin für den Film über Stefanie Hertel ist am Freitag, 24. Juni, 20.15 Uhr, im MDR-Fernsehen.